Katharina Wostmann berichtet von der Tro-Val School - Huxley (Alberta / Kanada)
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Hallo, mein Name ist Katharina Wostmann und ich war 2000/01 in Alberta (Kanada). Als erstes vorweg: Es war ein unvergessliches Jahr!!!

Die Idee ein Austauschjahr zu machen, kam mir in der 9. Klasse. Ich habe mich schon immer für andere Kulturen interessiert und weil ich Englisch lieber mochte als Französisch, wusste ich, dass ich in ein englischsprachiges Land wollte.

Ich hatte mich bei mehreren Organisationen beworben und wurde auch von einigen angenommen, entschieden habe ich mich aber dann für team!.

Ich war natürlich voller Erwartungen wie mein Jahr werden würde, aber so richtig nervös mit wackeligen Knien und so wurde ich erst am Flughafen. Es war wirklich gut, dass wir von Frankfurt an als Gruppe geflogen sind. So kam sich niemand verloren vor und hatte einen Ansprechpartner.
Ich war eine von denen, die "ihre" Familie schon sehr früh (Ende April) bekommen hatten. Ihr werdet merken, am Ende des Jahres wird es euch wie "eure Familie" vorkommen. Meine Gasteltern waren Farmer und zusammen mit meiner jüngeren Gastschwester haben wir mitten in der Prärie von Alberta gelebt. Ich war aufgeregt, wie es sein würde, auf einer echten Rinderfarm zu leben. Man darf es sich nicht so romantisch wie in der Marlborowerbung vorstellen, denn es ist harte Arbeit, bei der ich mitgeholfen habe, aber trotzdem hätte ich nicht tauschen wollen.

Meine Schule hatte ca. 350 Schüler in den Klassen 4-12 und war in einer Kleinstadt mit ca. 1200 Einwohnern. Das alles so klein sein würde, hatte ich nicht gewusst und es war schon seltsam jeden zu kennen. Ich musste mich auch erst daran gewöhnen, dass die Leute sich über mich und das, was ich gesagt oder gemacht habe, unterhalten haben.

Ich habe so viele Erfahrungen gemacht, dass ich unmöglich alle aufzählen kann. Aber das wichtigste für ein Jahr im Ausland, ganz gleich wo, ist, dass ihr offen seid. Es werden Situationen auf euch zukommen, die ihr vielleicht so in Deutschland nicht erleben würdet. Für mich z.B. war es ungewohnt, in einer religiösen Familie zu leben und jeden Sonntag in die Kirche zu gehen. Aber ich habe dort viele Freunde und Schulkameraden getroffen und wir hatten viel Spaß zusammen.

Wenn man für neue Situationen offen ist, wird man ganz erstaunliche Erfahrungen machen. Und wer denkt, die Sprache sei ein Hindernis, wird merken, dass das nach ein paar Wochen schon nicht mehr der Fall ist.
Irgendwann geht auch das schönste Jahr zu Ende (und das passiert viel zu schnell)! Als ich wieder hier in Deutschland war, kam es mir genauso seltsam vor wie am Anfang Kanada. Ich musste mich erst wieder auf die Mentalität der Menschen hier und auf die Art des Schulunterrichtes einstellen. Auch mein Freundeskreis hat sich nach diesem Jahr sehr stark verändert, was nur natürlich ist, denn auch ich habe mich weiter entwickelt. Ich kann jetzt offener auf Menschen zugehen und bin selbstbewusster geworden. Meine Leistungskurse in der Schule sind Englisch und Erdkunde und ich komme gut zurecht. Ich möchte wirklich um nichts in der Welt dieses Jahr verpasst haben.